Familie im Mittelpunkt – next step
Beschäftigungsbegleitendes Coaching im Schwalm-Eder-Kreis
Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) fördert gemeinsam mit dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) Projekte für das Programm „Impulse der Arbeitsmarktpolitik (IdeA)“.
Zu den geförderten Projekten zählt auch das Vorhaben „Familie im Mittelpunkt – next step“: Das beschäftigungsbegleitende Coaching im Schwalm-Eder-Kreis wird vom Jobcenter Schwalm-Eder in Kooperation mit der »Stiftung Beiserhaus und dem Bildungsträger »Indimaj – Gesellschaft für Bildung und Soziales (I.GBS) aus der Stadt und dem Landkreis Kassel mit einem Standort in Borken angeboten.
Projektbeschreibung
Das Projekt zielt darauf ab, die Bedarfsgemeinschaft (BG) als System zu stärken und die nachhaltige soziale und berufliche Integration der teilnehmenden Familien zu ermöglichen. Auf dem Weg dorthin werden den individuellen Herausforderungen der Familie und jedes einzelnen Familienmitglieds begegnet. Dies schließt auch Unterstützung bei Spracherwerb, Strukturierung des Alltags, Beratungsangebote zur Anamnese psychischer Erkrankungen bis hin zu außerschulischen Betreuungsangeboten für Kinder und Jugendliche aber auch beruflicher Orientierung und Qualifizierungen ein. Im Projektverlauf ermitteln aufsuchende Coaches zusammen mit den Familien Handlungsbedarfe und Ideen zur beruflichen Orientierung. Gemeinsam werden dazu passende Maßnahmen ausgewählt, die von den Kooperationspartnern angeboten werden.
FAQs
Nachfolgend finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um unser jüngstes Projekt.
Eine Bedarfsgemeinschaft (BG) bezeichnet eine Konstellation von Personen, die im selben Haushalt leben und gemeinsam wirtschaften. Eine Bedarfsgemeinschaft hat dabei immer mindestens eine*n Leistungsberechtigte*n im Sinne des »§ 7 Sozialgesetzbuch (SGB) Zweites Buch (II).
Das Coaching richtet sich insbesondere an Alleinerziehende-BGs (das wäre z. B. die alleinerziehende Mutter mit mindestens einem Kind) sowie an Partner-BGs mit und ohne Kinder. Kinder sollten mindestens 3 Jahre alt und/oder die Kinderbetreuung für mehrere Stunden täglich sichergestellt sein. Hintergrund ist, dass die Eltern ein Zeitfenster benötigen, um mit dem Coach an den Handlungsbedarfen zu arbeiten oder an einer Qualifizierungsmaßnahme teilnehmen zu können.
Das Projekt soll Brücken bauen zwischen arbeitslosen Menschen einerseits und dem Bedarf an Fachkräften andererseits. Es soll belegen, dass aus arbeitslosen Bürger*innen mit der notwendigen Unterstützung durch Begleitung, Beratung und Qualifikation Fachkräfte werden können, deren Einsatz und Know-how auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gefragt sind.
Noch immer übernehmen mehr Frauen als Männer verstärkt Aufgaben im Privaten und leisten den überwiegenden Teil der Care-Arbeit. Durch diese Mehrbelastung reduzieren Erziehende, insbesondere Mütter, die Arbeitszeit oder der berufliche Wiedereinstieg wird herausgezögert bzw. aufgeschoben. Infolge dessen vergrößert sich die Lohnlücke und das Risiko der Altersarmut steigt.
Eine ganzheitliche Betrachtung der Bedarfsgemeinschaft unter Einbezug aller Familienmitglieder mit ihren persönlichen Wünschen und Zielen kann eine Chance zur sozialen, gesellschaftlichen und beruflichen Integration bieten.
Das Coaching verfolgt das Ziel, gemeinsam mit den Familien eine Brücke zurück in die Eingliederung und Integration zu bauen und dabei individuell sowie gezielt zu unterstützen, zu fördern und zu begleiten.
Das Coaching findet überwiegend direkt bei der Bedarfsgemeinschaft (Hausbesuche) statt. Es kann aber auch an einem neutralen Ort (Café, Park etc.) oder im Büro des Coaches vereinbart werden.
Gemeinsam mit der Bedarfsgemeinschaft (BG) wird ein auf die BG zugeschnittener Hilfeplan erarbeitet. Der Hilfeplan soll veranschaulichen, welche Bedarfe die Familie hat und welche Schritte als Erstes abgearbeitet werden müssen, um die Familie zu entlasten und zu stabilisieren. Weiterhin werden Netzwerk- und Ansprechpartner, die die Bedarfsgemeinschaft schon hat, erfasst und um die für die Familie wichtige Ansprechpartner ergänzt.
Der Hilfeplan, welcher die Bedarfe und mögliche Lösungswege aufzeichnet, wird bei Notwendigkeit individuell für jedes einzelne Familienmitglied erstellt, nachgehalten und immer wieder der aktuellen Lebenssituation angepasst. Er dient somit als „Fahrplan“ für die gemeinsame Arbeit.
Das Coachingteam wird von Mitarbeitenden des Jobcenters Schwalm-Eder sowie der beteiligten Träger (Projektpartner) gebildet. Coaches für den Raum Homberg sind Frau Maternowski (Jobcenter), Frau Seltner, Frau Meinert und Frau Witte (jeweils Stiftung Beiserhaus). Für den Raum Schwalmstadt bilden das Coachingteam Frau Smietana (Jobcenter) sowie Frau Dimova-Dunkel, Frau Lang und Herr Karlovsky (jeweils Indimaj).
Aufgrund der vielen Kompetenzen, Erfahrungen und den unterschiedlichen Netzwerken der einzelnen Kooperationspartner kommen in diesem Projekt zahlreiche Ideen zusammen. Umfangreiche Gesundheitsangebote können innerhalb des Projektes genutzt werden; auch bei der der Wohnungssuche, dem Stellen verschiedenster Anträge, Unternehmungen mit den Kindern und der Suche nach Sprachkursangeboten werden die Bedarfsgemeinschaften individuell unterstützt, um die Familien zu entlasten und zu stabilisieren.
Ziel ist es, den Familien die Möglichkeit zu bieten, innerhalb der Projektlaufzeit (bis 31.12.2024) durch Qualifizierungen oder Ausbildungen einen Zugang zum ersten Arbeitsmarkt zu erhalten und dadurch in eine unabhängige und selbstbestimmte Zukunft gehen zu können.
Projektbeteiligte sind das Jobcenter Schwalm-Eder, die Stiftung Beiserhaus aus Knüllwald sowie der Bildungsträger Indimaj – Gesellschaft für Bildung und Soziales (I.GBS) aus der Stadt und dem Landkreis Kassel mit einem Standort in Borken.
Weitere Informationen:
Sie möchten an dem Projekt teilnehmen?
Möchten Sie an dem Projekt teilnehmen? Dann sprechen Sie bitte Ihre Arbeitsvermittlerin oder Ihren Arbeitsvermittler auf das Projekt an.